Selbstversorgung und Eigenanbau


Die Workshopreihe „Selbstversorgung und Eigenanbau“ ist die konsequente Weiterentwicklung der Maßnahmen des Projektes unter Einbeziehung der Erfahrungen aus dem Workshop „Klimaschutz in der interkulturellen Küche“. Die Förderung des Stadtgrüns durch Anbau und Selbstversorgung zur Förderung ressourcenschonender Ernährung stand hier im Mittelpunkt: Es wurden Beete angelegt, Hochbeete instandgesetzt und Wissen zu Selbstversorgung, Aufzucht von Samen, Pflanzenpflege und natürliche Schädlingsbekämpfung vermittelt. Der Anbau von Gemüse und Kräutern in Beeten und Hochbeeten auf einem Gelände in Berlin-Moabit vermittelte den Frauen einen direkten Zugang und ein greifbares Verständnis für die Verwendung von saisonalen Produkten. Sowohl die Frische als auch der Geschmack der Lebensmittel und die sichtbare Vermeidung von Transportwegen und Verpackungsmüll beim selbstgezogenen Salat und Gemüse überzeugten die Teilnehmenden in hohem Maße.  

Unter Anleitung von Expert*innen legten die Teilnehmenden Beete an und bepflanzten sie gemäß eines vorher entwickelten Anbauplans. Fertigkeiten im Gartenanbau und Wissen über Zeitpunkt des Säens und Pflanzens wurden in regelmäßigen Abständen vermittelt und vertieft.  

Aus dem Kreis der Kiezmütter wirkten 10 Frauen mit und legten in der Gruppe die Verwendung der Ernte fest (Haltbarmachung, direktes Zubereiten für die gesamte Gruppe). Auf Fleisch wurde während der ganzen Zeit vollständig verzichtet. Ziel war es, den Frauen ein tiefgehendes Verständnis für saisonale Produkte, deren Anbau, Pflege und Erntezeitpunkt näherzubringen. Die Frauen wirkten über den Workshop hinaus als Multiplikatorinnen in ihre Freundeskreise und Familien hinein. Der Workshop fand, je nach Wetterlage, im Durchschnitt ein- bis zweimal pro Monat statt. 

 

„Mein Bruder lebt im Kosovo in einem Dorf und arbeitet im Garten, hat Hühner und eine Kuh und stellt selbst Butter her, weil er sonst seine Kinder nicht auf die Schule schicken kann. Aber das Essen ist Bio. Wenn ich dorthin gehe, schmeckt das Essen ganz anders, die Tomaten, die Kartoffeln, die Paprika und so. Aber wenn man das Essen auf dem Markt kauft, schmeckt es nicht, weil es nicht Bio und voll mit Hormonen ist, damit sie immer schneller wachsen. Aber wer einen eigenen Garten hat, muss viel arbeiten, hat aber gesundes und leckeres Essen.“ (F. / Kosovo) 

 

Teilnehmende  

Der Workshop richtete sich an Frauen aus dem Kreis der Kiezmütter. Die Zusammensetzung der Gruppe wechselte im Laufe des Jahres. 

Zeitraum 

Durchführung von insgesamt zehn Terminen im Zeitraum April bis November 2019, jeweils drei bis vier Stunden. 

Workshop-Leitung 

Der Workshop wurde von Frauen aus dem Kreis der Kiezmütter geleitet. Externe Expert*innen wurden zu ausgewählten Terminen eingeladen.