Worum geht’s?
Was ist eigentlich Antifeminismus? Was hat er mit Gleichberechtigung, Menschenwürde, mit Sexismus oder LGBT-Feindlichkeit zu tun? Ist Antifeminismus ein Problem? Und was kann ich eigentlich selbst tun?
Diese und viele andere Fragen besprechen wir vom 13.09. bis 19.09.2023 im Messenger Telegram in einer Chat-Woche!

Ablauf der Woche

Die Idee eines Chat Meet Ups ist: alle Teilnehmenden sollen die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen so wie es für sie passt. Morgens, mittags, abends – vom Sofa 🛋, aus der Bahn 🚉 , vom Schreibtisch 🖥 – per Emojis, gifs, Umfragen (Polls), Text- oder Videonachricht – auf Deutsch, Spanisch, Englisch, Polnisch… ganz egal: wir freuen uns auf Deine Fragen, Rückmeldungen und Gedanken!
Dafür gibt es das MIAU!-Team als Moderation. Wir kümmern uns um den Chat und die Diskussionen. Um Austausch anzuregen, wird es tägliche Inputs in unterschiedlichen Formen geben. Wir wollen ein gemischtes Angebot an vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten bieten. Der Chat wird immer tagsüber offen für Input, Austausch, Diskussionen und Reflektionsanstöße sein.
Dabei lebt der Chat von der Beteiligung der Teilnehmenden! Denn das Team bringt Input mit – aber Eure Erfahrungen, Fragen und Ideen sind zentral.
Regeln für den Chat und Trigger-Warnung
Es gibt keine „falschen“ Fragen oder Gedanken. Aber wir achten aufeinander und halten uns an die Netiquette von La Red.

Achtung! Im Chat ist es möglich, dass menschenverachtende und diskriminierende Aussagen insbesondere aus dem antifeministischen Spektrum reproduziert werden, um beispielsweise Strategien oder Probleme zu benennen.
Wir bitten alle Teilnehmenden darum, im Kopf zu behalten, dass auch die Wiederholung solcher Aussagen verletzend und problematisch sein kann. Gleichzeitig möchten wir einen Raum bieten, um Fragen und Unklarheiten zu besprechen. Die Moderator*innen werden sich um einen sensiblen Ausgleich bemühen. 💛💚💜
🛑🛑 Wir weisen hiermit ausdrücklich darauf hin, dass menschenverachtende Aussagen, die nicht rein der Benennung / Erläuterung / Erklärung menschenverachtender Strategien dienen, nicht zugelassen sind. Das Hausrecht üben die Moderator*innen von La Red aus. Insbesondere rassistische, faschistische, verschwörungsmythische, antisemitische, frauenfeindliche, LGBTIQ*-feindliche und weitere menschenverachtende Aussagen führen zum Ausschluss von der Veranstaltung. 🛑🛑
Zusammenfassungen einiger Inhalte
Die Basics
Was ist überhaupt Antifeminismus?
„Antifeminismus bedeutet, feministische Anliegen und Positionen pauschal, aktiv und oft organisiert zu bekämpfen oder zurückzuweisen. Das kann als Individuum (z.B. in Internet-Diskussionen oder Seminaren) geschehen, in Parteien oder anderen Gruppierungen.“
Angelehnt an: Projekt Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken
Und was waren noch mal die Ziele vom Feminismus? Also Dinge, die Anhänger*innen vom Antifeminismus bekämpfen wollen?
Feminismus ist ein Oberbegriff für gesellschaftliche, politische und akademische Strömungen und soziale Bewegungen. Es gibt nicht DEN EINEN Feminismus, aber gewisse Grundannahmen verbinden die unterschiedlichen Strömungen.
Feminist*innen setzen sich für Gleichberechtigung, Menschenwürde und Selbstbestimmung aller Menschen ein, unabhängig vom Geschlecht. Sie kämpfen gegen Sexismus, Misogynie bzw. Frauenfeindlichkeit und gegen Queer-Feindlichkeit sowie für den Abbau struktureller Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts.
Ziele des Feminismus (vereinfachte Beispiele!)
- Einsatz für Gleichstellung bzw. Gleichberechtigung aller Geschlechter (gesellschaftlich, finanziell, sozial, rechtlich)
- Bekämpfung von Sexismus, Mysogynie, LGBTQ-Feindlichkeit
- Bekämpfung von Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung
- Anerkennung und gerechte Verteilung von Fürsorge-Arbeit auf allen Ebenen (Fürsorge-Arbeit beinhaltet z.B. Arbeiten im Haushalt, Pflege kranker Angehöriger, Kinderbetreuung)
- Umsetzung von reproduktiver Gerechtigkeit, d.h. dass Menschen selbst darüber entscheiden können, ob oder wie sie gebären bzw. Kinder bekommen wollen (ohne gesellschaftlichen Druck, Druck durch Familien und Partner*innen oder rechtliche Strafbarkeit und gesellschaftliche Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen)
- Einsatz für Vielfalt der Geschlechter und Geschlechtsausdrücke wie z.B. Überwindung gewisser Schönheitsideale, Kleidernormen etc.
- Abbau von Geschlechterstereotypen zur freien Entfaltung aller Menschen nach ihren individuellen Wünschen und Ansichten
- Abbau von Heteronormativität in unserer Gesellschaft bzw. die Abschaffung von Heterosexualität als Norm der gesellschaftlichen Ordnung, der individuellen Liebe zwischen Menschen und der Rechtsgrundlage wie z.B. die steuerliche Bevorteilung der Ehe zwischen Mann und Frau

Zur Inspiration und Motivation haben ir mit den Teilnehmenden der Chat-Week ein paar Erfolge des Feminismus weltweit gesammelt. Eine weitere Erinnerung daran, warum wir den Feminismus unbedingt brauchen!
Aber was unterscheidet Antifeminismus von Sexismus oder LGBTIQ*-Feindlichkeit oder Queerfeindlichkeit?
Es gibt „Diskriminierung“ im Sinne von Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund einer (vermeintlichen) Gruppenzugehörigkeit. Beispiele für Diskriminierungen sind Sexismus oder LGBTIQ*-Feindlichkeit.
Diskriminierung kann bewusst und absichtlich erfolgen (zum Beispiel: ich bin überzeugt davon, dass Gruppe grün-Menschen körperlich stärker sind und gebe (vermeintlichen) Gruppe-grün-Menschen deshalb körperlich schwerere Aufgaben als Gruppe-gelb-Menschen.).
Diskriminierung kann aber auch unbewusst erfolgen (zum Beispiel: ich habe eine körperlich schwere Aufgabe. Ohne darüber nachzudenken, frage ich eher einen Gruppe-grün-Menschen für die Aufgabe an. Vermutlich, weil ich besonders oft sehe, dass Gruppe-grün-Menschen körperlich schwerere Aufgaben machen.)


Zudem gibt es Ideologien
Eine Ideologie ist eine Kombination aus Grundeinstellungen und Werten sowie bestimmten Interessen und Absichten.
Eine Grundeinstellung kann zum Beispiel der Glaube daran sein, dass Menschen-Gruppen unterschiedlich wertvoll sind. Also: eine diskriminierende Grundeinstellung kann ein Teil einer Ideologie sein.
Zum Beispiel: Ich finde, dass generell alle Gruppe-grün-Menschen immer alle körperlich schweren Aufgaben machen sollen. Gruppe-gelb-Menschen sollen keine körperlich schweren Arbeiten machen. Wenn Gruppe-gelb-Mensch das will, ist das ein Problem. Und wenn ein Gruppe-grün-Mensch keine körperlich schweren Arbeiten machen kann, ist das ein Problem.
Beispiel für diskrimierende Grundeinstellung als Teil einer Ideologie



Nicht nur lesen – auch mal spielen!
In unserem Wort-Such-Spiel „Antifeminismus“ kannst Du Begriffe suchen, die etwas mit Antifeminismus zu tun haben
Alternativ zur Online-Version kannst Du das Wort-Such-Spiel hier als PDF herunterladen.
Kanntest Du viele Begriffe nicht? Dann hilft Dir bestimmt die Seite „Fibel echte Vielfalt„
Antifeministische Akteure
Wer sind denn nun eigentlich Antifeministen (und auch Antifeminist*innen)?
Welche bekannten Gruppen gibt es? Welche Grundannahmen / Weltsicht und Ziele (erinnert ihr Euch? Das sind Bausteine von Ideologie) haben diese Gruppen?
Klick‘ Dich durch die Galerie, um einige Gruppen und ihre Weltsicht sowie ihre Ziele kennen zu lernen.





Am Computer kannst Du hier ein kleines Stück aus unserem „Escape Room“ spielen (klick auf das Bild!). Dort kannst Du Akteure des Antifeminismus kennen lernen. Das ist etwas interessanter als die Bilder oben drüber. 🐱💻
Das Chat-Meet-Up ist eine Veranstaltung des Projekts „MIAU! – Migrant*innen aktiv unterwegs“ von La Red. Das Projekt wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

