Fach-AG „Sensibilisierung für Antimuslimische Narrative“ mit Teilnehmenden aus migrantischen Organisationen


Diese Fach-AG richtete sich an Mitarbeitende aus migrantischen Organisationen in Berlin. Nach einem Einblick in die Arbeit des Projektes open mind stand die Auseinandersetzung mit transnationalen antimuslimischen Narrativen im Zentrum des Treffens. Sowohl auf europäischer Ebene als auch auf nationaler, wie in Österreich und Frankreich, oder Landesebene wie in Sachsen und Thüringen haben die Wahlkämpfe 2024 gezeigt, dass sich rechte und rechtsradikale Parteien unverhohlen islam- und muslimfeindlicher Erzählungen bedienen, um Wahlentscheide für sich zu gewinnen.

Ziel der AG war es, für diese Instrumentalisierung z. T. tradierter, transnational widerhallender islam- und muslimfeindlicher Stereotype zu sensibilisieren und diese zu dekonstruieren. Anhand ausgewählter Zitate aus Politik und Gesellschaft wurden nationale Besonderheiten und transnationale Argumentationsmuster rechter, antimuslimisch rassistischer Rhetorik diskutiert: „Denn das Kopftuch ist die internationale Flagge der Islamisten, die den Islam für ihren politischen Kreuzzug missbrauchen. […} Schon alleine wegen des Leids dieser Millionen unter den Schleier gezwungenen Frauen müsste eigentlich jede Frau in einem freien Land, die „freiwillig“ den Schleier trägt, dieses blutbesudelte Stück Stoff ablegen. Aus Solidarität.“ (https://www.emma.de/artikel/kopftuch-ein-lebensfernes-fatales-urteil-318599) oder „Die Abaya hat keinen Platz in unseren Schulen. […} In den letzten Monaten haben die Angriffe gegen den Laizismus erheblich zugenommen, insbesondere durch das Tragen religiöser Kleidung wie Abayas oder Qasmias, die in einigen Schulen aufgetaucht sind.“ (https://www.france24.com/fr/info-en-continu/20230828-interdiction-de-l-abaya-attal-appelle-%C3%A0-faire-bloc-contre-les-atteintes-%C3%A0-la-la%C3%AFcit%C3%A9) Durch die gemeinsame Analyse wurde ein einvernehmlicher Rahmen geschaffen, um sich über die Auswirkungen rassistischer Erzählungen auf das individuelle Leben und das zivilgesellschaftliche Engagement der Teilnehmenden auszutauschen und wirksame Gegenstrategien für den Umgang im Alltag zu erörterten.