Im Rahmen des Projekts wurde ein viertägiger Filmworkshop für polnischsprachige Migrantinnen und Migranten angeboten. Der thematische Schwerpunkt lag dabei auf dem kulturellen Zusammenleben in Berlin im Hinblick auf muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Am ersten Workshoptag wurden theoretische Filmkenntnisse vermittelt, um später praktische Erfahrungen beim Drehen und im Schnitt zu sammeln. So wurden folgende Themen behandelt: Grundlagen der Filmerzählung, Aufbau eines Drehbuchs, Vorbereitung der Dreharbeiten, Aufnahmetechniken sowie die unterschiedlichen Berufsgruppen und deren Verantwortlichkeiten im Film.
Die Jugendlichen wurden durch verschiedene Methoden sowohl in den kreativen Entstehungsprozess eines Films, als auch in das Thema Herkunft und Migration eingeführt. Folgende Mittel und Methoden kamen dabei zum Einsatz: Kennenlernspiele, Gruppenarbeiten, Übungen zu Kommunikation und Gruppendynamik und kurze Inputvorträge von Expertinnen und Experten zum Thema „Islam“.
Am zweiten Tag machten die Teilnehmenden Übungen zu Interviewführung und erarbeiteten in Gruppen das Drehbuch. Als praktische Vorbereitung auf den folgenden Drehtag hatte jede Gruppe die Aufgabe, einen kurzen Übungsfilm zu drehen.
Der dritte Tag hatte das Motto: „Produktion, Kamera, Action!“, also die tatsächliche Erstellung des Films in der Praxis. Die Jugendlichen drehten in Gruppen – ausgehend von ihrem gemeinsam erarbeiteten Drehbuch. Eigenständig wurden einzelne Filmszenen mit selbstgewählten Protagonisten gedreht. Darunter befanden sich Passantinnen und Passanten verschiedener Herkunft, der Besitzer eines Musikladens mit orientalischen Instrumenten, ein Restaurantinhaber sowie eine Expertin zum Thema Islam. Die Teilnehmenden stellten den Interviewpartnerinnen und -partnern ihre Fragen und filmten diese aus unterschiedlichen Kameraperspektiven.
Am letzten Workshoptag wurde das gedrehte Material von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Hinblick auf das erstellte Drehbuch sowie auf die qualitativ-technische Verwertbarkeit geprüft. Es wurde vermittelt, wie man mit Bildern Geschichten erzählen kann und welche wichtige Rolle hierbei auch die Postproduktion für das Entstehen einer Handlung hat. Wie kann man die vielfältigen Aussagen und Persönlichkeiten in das erstellte Drehbuchkonzept integrieren? Gemeinsam wurde diese Frage diskutiert, die Reihenfolge der Filmsequenzen festgelegt und diese mittels eines Schnittprogramms zusammengefügt. Somit konnten die Teilnehmenden direkt praktische Erfahrung mit einem professionellen Programm sammeln und ihren Film selbst gestalten.
Der Filmworkshop hat den Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben der Vermittlung von theoretischem und praktischem Filmwissen eine direkte Auseinandersetzung mit dem Thema und der heterogenen Bevölkerung Berlins ermöglicht. Entstanden ist ein 5-minütiger Film, der vom interkulturellen Zusammenleben in Berlin erzählt.
Bei der Abschlußveranstaltung im Oktober 2015, zu der alle Teilnehmenden aller Workshops eingeladen waren, wurde der Film vorgeführt und mit tosendem Applaus bedacht.
Teilnehmende: in Berlin lebende polnischsprachige Jugendliche im Alter von 16 bis 27 Jahren
Zeitraum: 4 Workshop-Termine im Oktober 2015
Workshop-Leitung: Michalina Mrożek und Mireia Guzman