Einführungsworkshop: „Antimuslimischer Rassismus, Islamfeindlichkeit, Islamophobie?“


Wie kann eindeutig benannt werden, was so vieldimensional ist?

Warum es wichtig ist, antimuslimischen Rassismus (AMR) als solchen zu benennen und von anderen Begrifflichkeiten wie Islam- und Muslimfeindlichkeit, Islamophobie oder Islamkritik abzugrenzen, war Gegenstand dieses 2,5-stündigen Workshops am Rande des Musik- und Kulturfestivals Kiek Beyond vor den Toren Berlins. Was bedeuten die begrifflichen Unterschiede? Wie sind sie entstanden? Wer benutzt welchen warum? Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden die historischen Hintergründe und heutigen Wirkweisen von AMR.

Nach einem ersten Kennenlernen erhielt die Gruppe einen Einblick in die Entstehungszusammenhänge der unterschiedlichen Begriffe und das breite Spektrum antimuslimischer Gewalt im Alltag von Betroffenen. Sie erfuhr, dass die ägyptische Pharmazeutin und Muslima Marwa El-Sherbini mit ihrer Ermordung 2009 als erstes Opfer antimuslimischen Rassismus gilt. Dass AMR aber älter ist und auch Menschen betrifft, die keinen klaren Bezug zum islamischen Glauben haben, sondern als muslimisch gelesen werden, erarbeiteten die Teilnehmenden anhand eines Zeitstrahls. Dafür ordneten sie Beispiele aus medialer Berichterstattung, Zitate politischer Entscheidungsträger, Gesetze oder Gewaltereignisse einzelnen Jahreszahlen zu. So wurden rote Linien deutlich, die mit heutigen gesellschaftlichen Positionierungen in Zusammenhang gebracht und diskutiert werden konnten.

Zeit: 12.08.2023

Ort: Kiek Beyond Festival

Workshopleitung: Dennis Sadik Kirschbaum (Juma e.V.)